Warum Internistische Intensivmedizin?
Die Innere Medizin befasst sich mit Erkrankungen von inneren Organen und Organsystemen. Dabei wird jedes Krankheitsbild individuell von seinen Ursachen, seiner Entstehung, hin zu seiner Erstmanifestation, seinem Vollbild und schließlich zu seiner mehr oder weniger erfolgreichen Behandlung ergründet, verfolgt und behandelt. Es ist somit Wesen der Inneren Medizin, Krankheiten in all ihren individuellen Manifestationen über den gesamten Krankheitsverlauf zu erfassen, zu verfolgen und zum Wohle der Patient:innen therapeutisch einzugreifen. Für die Ausübung des Faches Innere Medizin sind somit umfangreiche Kenntnisse Voraussetzung. Die Ausbildung in Innerer Medizin ermöglicht auch die rasche Abklärung bei primär unklaren Erkrankungen, um unverzüglich geeignete Therapiemaßnahmen einzuleiten.
Im Rahmen vieler internistischer Erkrankungen kann sich der Zustand der Patient:innen so verändern, dass eine ambulante Betreuung oder eine Behandlung auf einer internistischen Bettenstation nicht mehr den Erfordernissen gerecht wird und sie auf eine Intensivstation verlegt werden müssen: Herz-, Lungen- und Nierenfunktion bedürfen ständiger Überwachung, auf Basis der Grunderkrankung zeichnen sich Funktionsstörungen verschiedener lebenswichtiger Organe ab, Grunderkrankung und ihre Folgeprobleme erfordern eine intensive ärztliche und pflegerische Betreuung mit aufwendigen medikamentösen und apparativen Maßnahmen, die oft bis zum Ersatz ganzer Organsysteme gehen müssen. Eine internistische intensivmedizinische Betreuung sichert Kontinuität im Wissen um Grunderkrankung und deren Folgeschäden an anderen Organen und Systemen. Es kann nur im Sinne der Patienten mit internistischen Erkrankungen sein, dass sie, wenn sie einer Intensivtherapie bedürfen, auch auf einer internistischen Intensivstation behandelt werden.
Wie ist Internistische Intensivmedizin umsetzbar?
Die Anforderungen an die Internistische Intensivmedizin sind extrem herausfordernd. Krankheitsbilder innerer Organe und Organsystem müssen in all ihren Varianten und therapeutischen Schritten beherrscht werden. Hinzu kommen Kenntnisse und Fertigkeiten auf dem Gebiet der Intensivmedizin: Maschinelle Beatmung, Nierenersatztherapie, künstliche Ernährung, mechanische Kreislaufunterstützung, invasive Kreislaufüberwachung und spezielle medikamentöse Schritte gehören hier zum Standardrepertoire.
Es liegt auf der Hand, dass eine derartige Kumulation von Wissen und Fertigkeiten nicht in einer Person möglich sein kann. Internistische Intensivmedizin ist Teamwork, Teamarbeit der verschiedenen Spezialist:innen der einzelnen internistischen Subdisziplinen mit intensivmedizinischer Kompetenz. Diese Zusammenarbeit ist allerdings nur durch Mitarbeiter:innen mit entsprechend fachlicher und kommunikativer Kompetenz erzielbar. Im Rahmen des CEMIC (Center of Excellence of Medical Intensive Care) soll diese Teamarbeit auf höchstem fachlich-medizinischem Niveau zur optimalen Patient:innenbetreuung, zum Fortschritt der Internistisch-Intensivmedizinischen Forschung und Sicherung der Aus- und Weiterbildung in Internistischer Intensivmedizin etabliert werden.