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Extrakorporale Reanimation (ECPR)

Die extrakorporale Reanimation (ECPR) an der Universitätsklinik für Notfallmedizin

Die Universitätsklinik für Notfallmedizin versorgt jedes Jahr zwischen 60 und 70 Patient:innen mit Extrakorporaler Reanimation (ECPR)

Die Reanimation oder Wiederbelebung im Kreislaufstillstand als Teil der Ersten Hilfe ist mittlerweile in vielen Bereichen der Gesellschaft bekannt und rettet weltweit jährlich unzählige Menschenleben. Die Mittel der Reanimation, die im Wesentlichen aus Herzdruckmassage, Beatmung und Defibrillationen bestehen, haben sich in ihren Grundzügen in den letzten Jahrzehnten nur wenig verändert. Die Überlebenschancen nach einem Kreislaufstillstand hängen von vielen Faktoren ab. Die Zeit bis zur Einleitung von Erste-Hilfe-Maßnahmen, qualitativ hochwertige Herzdruckmassage, frühzeitige Defibrillation und ein rasch wiedereinsetzender Spontankreislauf sind hier von großer Bedeutung.

Es gibt jedoch Situationen, in denen die Reanimation mittels Herdruckmassage, Beatmung und Defibrillation erfolglos bleibt, und der Patient / die Patientin keinen Spontankreislauf wiedererlangt.

Für manche dieser Patienten kommt eine in den letzten Jahren zunehmend erforschte und etablierte Reanimationsstrategie in Frage, die extrakorporalen Reanimation (ECPR). Dabei wird ein Gerät zur extrakorporalen Membranoxygenierung (ECMO) verwendet, welches auch bei Operationen am Herzen, schwerem Herzversagen oder Lungenversagen im Einsatz ist. Das Grundprinzip dieser ECMO-Technologie besteht darin, einen künstlichen (extrakorporalen) Kreislauf aufzubauen, und kurzfristig die Herz- und Lungenfunktion zu ersetzen. Dazu wird das Blut des Patienten / der Patientin über große Gefäßkatheter aus dem Körper entnommen, mit Sauerstoff angereichert, und wieder in den Körper zurück gepumpt. Genau diesen „Pumpen“-Charakter macht sich die ECPR zunutze. So können der lebensnotwendige Blutdruck erzeugt und die Organe durchblutet und mit Sauerstoff versorgt werden. Bei Patient:innen im Kreislaufstillstand erlaubt dieser künstlichen Kreislauf mittels ECPR genug Zeit zu gewinnen, die Ursache des Kreislaufstillstands, wie z.B. einen großen Herzinfarkt, zu behandeln. Die Versorgung von Patient:innen mittels ECPR stellt das gesamte Behandlungsteam jedoch vor große Herausforderungen und kann nur in ausgewählten Fällen zum Einsatz kommen. Eine Kette günstiger Umstände wie das frühzeitige Erkennen des Kreislaufstillstands, die sofortige Reanimation durch Ersthelfer und die zeitoptimierte Versorgung durch den Rettungsdienst sowie das innerklinische Behandlungsteam muss nahtlos ineinandergreifen, um einen Patienten / eine Patientin mittels ECPR erfolgreich behandeln zu können.

Die Universitätsklinik für Notfallmedizin wendet die ECPR seit 1992 an und behandelt als „Vienna ECPR Center“ derzeit jährlich zwischen 60 und 70 Patient:innen im Kreislaufstillstand mittels ECPR.

Die Erforschung und Optimierung der ECPR sind zentrale Aufgaben der Forschungsgruppe „Vienna ECPR Research“, insbesondere durch Austausch und Kooperationen mit europäischen und internationalen ECPR-Zentren von Bedeutung ist.

Leitungsteam

Radiodoktor - das Ö1 Gesundheitsmagazin

Wiederbelebung - Neue Reanimationstechnik im Einsatz

Wenn das Herz plötzlich zu schlagen aufhört, muss es schnell gehen. Umgehende Erste Hilfe Maßnahmen durch Laien, die von vom professionellen Rettungsdienst weitergeführt werden, sind die Grundvoraussetzung für das Überleben der Patientinnen und Patienten. Wenn die herkömmlichen Maßnahmen - Herzdruckmassage, Defibrillation und Beatmung - nicht ausreichen, gibt es an der Universitätsklinik für Notfallmedizin der Medizinischen Universität Wien eine weitere Möglichkeit, das Leben der Betroffenen zu retten. Dort, am Wiener AKH, kommt die sogenannte extrakorporale kardiopulmonale Reanimation, kurz ECPR, zum Einsatz.

Gestaltung: Lukian Guttenbrunner

Hier geht es zum Ö1-Link

RESponse Notfallmedizin

Der RESponse Notfallmedizin-Podcast der Berufsrettung Wien ist ein ExpertInnen-Chat zur spannenden Welt der präklinischen Notfallmedizin und deren Schnittstellen.
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Pincast

Der "Perspektive Interdisziplinäre Notfallmedizin Podcast" von und mit Dr. med. Tobias Becker ist eine monatliche Audiopublikation zur Weiterbildung für Freunde der Notfallmedizin.
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Vienna ECPR Team: Forschungsmeeting und 1. Treffen mit ECPR-Patient:innen
beim Heurigen Wolff

Am 27.September feierten wir mit großer Freude unser erstes Treffen mit Menschen, die dank der extrakorporalen Reanimation (ECPR) an unserer Klinik erfolgreich wiederbelebt werden konnten.

In persönlichen Gesprächen hatten unsere ehemaligen Patient:innen die Gelegenheit, diese lebensrettende Behandlung, sowie die ECPR-Methode und damit verbundene ECMO-Technologie näher kennenzulernen. Besonders wertvoll war aber der Austausch mit allen Akteuren des Wiener ECPR-Programmes, sowohl von Seiten des Rettungsdienstes als auch von der Universitätsklinik für Notfallmedizin. Das Treffen bot bewegende und emotionale Momente, die uns Kraft, Dankbarkeit und eine gehörige Portion Motivation für die Zukunft schenken.

Das ECPR-Programm der Univ. Klinik für Notfallmedizin hat sich in den letzten Jahren kontinuierlich weiterentwickelt und viele Hürden überwunden. Dies zeigt sich unter anderem in einer steten Zunahme von Patient:innen welche diese spezielle Therapie erhalten. Im Jahr 2023 konnten wir 63 Patient:innen im therapierefraktären Kreislaufstillstand mittels ECPR behandeln. 
Ein Verdienst eines engagierten Teams, dass stetig daran arbeitet die Abläufe zu verbessern und damit noch mehr Menschen in dieser Ausnahmesituation zu helfen. Die enge Zusammenarbeit mit der Berufsrettung Wien, der Herz-Chirurgie, der Kardiotechnik und den Intensivstationen der Medizinischen Universität Wien und allen Partnern im ECPR-Programm stellt sich hierbei als ein Schlüssel zum Erfolg dar.

Unser besonderer Dank gilt der Firma Getinge und der Österreichischen Gesellschaft für Notfallmedizin (AAEM) für ihre wertvolle Unterstützung.

Schon jetzt freuen wir uns auf viele weitere Treffen mit Menschen, die dank ECPR wiederbelebt werden können, und allen Mitarbeiter:innen im Wiener ECPR-Programm.
 

  • Extrakorporale Reanimation: das Wiener Modell. Poppe M, Magnet I, Krammel M; Anästhesie Nachrichten (2023)
     
  • Extracorporeal resuscitation-criteria, prerequisites, outcome: A reality check. Magnet I, Poppe M; Med Klin Intensivmed Notfmed (2022)
     
  • Rhythm check three - A2BCDE3! - A new acronym to select eligible patients for extracorporeal cardiopulmonary resuscitation (eCPR). Mueller M, Magnet IAM, Mitteregger T, Krammel M., Poppe M; Resuscitation (2022)
     
  • Extracorporeal cardiopulmonary resuscitation at the emergency department: A retrospective patient selection evaluation. Poppe M, Schriefl C, Steinacher A, Clodi C, Warenits AM, Nürnberger A, Hubner P, Holzer M, Horvat J, Wiedemann D, Weiser C; European Journal of Anaesthesiology (2019)
     
  • The incidence of "load & go" out-of-hospital-cardiac arrest candidates for emergency department utilization of emergency-extracorporeal life support. A one-year review. Poppe M, Weiser C, Holzer M, Sulzgruber P, Datler P, Keferböck M, Zeiner S, Lobmeyr E, van Tulder R, Ziegler A, Glück H, Meixner M, Schrattenbacher G, Maszar H, Zajicek A, Sterz F, Schober A; Resuscitation (2015)